Feldmuehle in Uetersen stellt Insolvenzantrag
Produktion und Vertrieb des Papierherstellers laufen weiter

25.01.2018 ► Die Papierfabrik Feldmuehle Uetersen GmbH hat am 24. Januar 2018 Insolvenzantrag beim Amtsgericht Pinneberg gestellt. Das 1904 gegründete Traditionsunternehmen stellt mit rund 420 Beschäftigten westlich von Hamburg im schleswig-holsteinischen Uetersen jährlich rund 250.000 Tonnen Papier für klassische Printprodukte und Verpackungen her. „Der Geschäftsbetrieb wird uneingeschränkt fortgeführt“, sagt der vorläufigen Insolvenzverwalter Dr. Tjark Thies von Reimer Rechtsanwälte. „Unsere Kunden können sich darauf verlassen, weiterhin pünktlich beliefert zu werden“, ergänzt Heiner Kayser, Geschäftsführer der Feldmuehle Uetersen. Lieferanten könnten sicher sein, ihr Geld zu erhalten und auch die Gehälter der 420 Beschäftigten seien bis 31. März 2018 abgesichert.
Das weltberühmte Unternehmen befand sich bereit seit Jahren in einer wirtschaftlich kritischen Lage. Daher hatten die Gesellschafter im Mai 2017 den in der Papierbranche erfahrenen Manager Heiner Kayser (zuvor Sihl-Chef in Düren) zum Geschäftsführer berufen, der nach nur wenigen Monaten ein Rettungskonzept erarbeitete. Erste Erfolge zeigten sich bereits. „Feldmuehle besitzt erstklassige Produkte, Produktionsanlagen und Prozesse sowie eine motivierte Belegschaft und eine gute Marktposition. Wir dürfen das aktuelle Verfahren also berechtigt als Chance für das Unternehmen begreifen“, erläutert Thies. Die Feldmuehle werde die begonnene Neuausrichtung fortführen. Zurzeit wird geprüft, ob die wirtschaftliche Sanierung ganz aus eigener Kraft möglich ist. Eine denkbare Alternative dazu ist die Übernahme durch einen Investor.


• www.feldmuehle-uetersen.com

 

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