Müller Martini übernimmt Kolbus Bindesysteme
Neue Gesellschaft in Rahden führt Maschinenportfolio weiter

26.01.2018 ► Paukenschlag zum Jahresbeginn: Müller Martini übernimmt von Kolbus das Klebebinder- und Buchlinien-Geschäft einschließlich Service und Ersatzteile für alle installierten Kolbus-Buchbindesysteme weltweit. Bis heute galt Kolbus als nahezu unumstößliche Größe in diesem Segment der Druckweiterverarbeitung. Jetzt will sich der Hersteller aus Rahden unter der Führung von CEO Kai Büntemeyer mit 900 Mitarbeitern weltweit auf die Produktion von Verpackungs- und Buchdeckenautomaten, die Teilfertigung und das Gießereigeschäft konzentrieren.
Das Buchbinde-Geschäft von Kolbus geht samt der rund 250 Kolbus-Mitarbeiter an die neue Gesellschaft Müller Martini Buchbinde-Systeme GmbH, die als eigenständiges Werk mit Sitz im nordheinwestfälischen Rahden in die Müller Martini-Gruppe integriert wird. „Der Strukturwandel hat die grafische Branche in den vergangenen Jahren stark verändert, wobei der Markt deutlich kleiner und gleichzeitig vielfältiger geworden ist“, sagt Bruno Müller, CEO von Müller Martini. „Kunden verlangen regelmäßig Innovationen, die jedoch aus den Gewinnen weniger verkaufter Maschinen finanziert werden müssen.“
Bleibt also zu hoffen, dass sich Müller Martini mit der Übernahme nicht übernimmt. Denn die Tatsache, dass sich Kolbus vom klassischen Geschäft der Buchbinde-Maschinen trennt, darf als deutliches Zeichen gewertet werden, dass die großen und schnelllaufenden Buchlinien immer weniger gefragt sind – zu Gunsten kleinerer Modelle anderer Hersteller. Dennoch: Ähnlich wie nach der Übernahme der Klebebinde-Systeme von Heidelberg sorgt auch dieser Deal für eine weitere Konsolidierung im Markt des Finishings, aus der Müller Martini gestärkt hervorgehen könnte.


• www.mullermartini.com

 

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