Stabile Geschäftslage im Druck- und Papiermaschinenbau
Der Ausblick bleibt eher verhalten

08.02.2017 ► „Nach dem starken Auftragseingang im Vorjahr haben sich die Geschäfte unserer Mitgliedsfirmen gut entwickelt“, erklärte Dr. Markus Heering, Geschäftsführer des Fachverbandes Druck- und Papiertechnik im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), auf der Jahrespressekonferenz des Fachverbandes in Frankfurt. Der deutsche Druck- und Papiermaschinenbau blicke auf ein befriedigendes Jahr 2016 mit einem um 8% gestiegenen Gesamtvolumen von 3,89 Mrd. Euro zurück. „Der langjährige Investitionsstau in der Druckindustrie löst sich“, kommentierte Heering. Druckereien und Buchbindereien würden wieder Vertrauen in die Zukunft fassen und sich mit flexibler und automatisierter Weiterverarbeitungs- und Veredlungstechnik auf veränderte Wünsche ihrer Kunden einstellen.
Doch der große Jubel will nicht ausbrechen. Die größten Einzelmärkte der Welt, machen den Herstellern von Druck- und Papiermaschinen auch die größten Sorgen. Zwar stieg der Umsatz bei den Papierverarbeitungsmaschinen um 6% und das Auftragsvolumen um 13%, doch mussten die Druckereimaschinenhersteller 2016 stagnierende Umsätze hinnehmen. Und trotz drupa sank der Auftragseingang um 7% gegenüber dem Jahr 2015, das noch 9% Auftragszuwachs gebracht hatte.
Zudem schrumpfen die Ausfuhren nach China. Die Exporte dorthin machten in den ersten elf Monaten des Jahres 2016 nur noch knapp 9,2% des Gesamtvolumens aus. 2011 gingen noch mehr als 20% der Maschinen und Anlagen an chinesische Kunden. Und ob die USA, auf die 13,3% der Ausfuhren entfielen, als stärkster deutscher Exportmarkt Stabilität verspricht, ist wegen des drohenden Protektionismus ungewisser denn je. Kernmarkt bleibt also Europa. Die Ausfuhren nach Frankreich, Italien, Polen, UK, Spanien sowie in die Niederlande und die Schweiz beliefen sich in den ersten elf Monaten 2016 auf 1,02 Mrd. Euro oder etwa 26% des Gesamtexportvolumens der Branche.
So zeigte sich Kai Büntemeyer beim Ausblick auf das angelaufene Jahr eher verhalten optimistisch. Der Geschäftsführer des Maschinenbauers Kolbus und Vorsitzende der Sparte Druck- und Papiertechnik im VDMA hatte nach dem Erfolg der drupa 2016 in Düsseldorf, die der Branche nach längerer Tristesse wieder Zuversicht gab, Rückenwind verspürt. Jetzt aber befürchtet er, dass die drupa nach Brexit und Trump-Wahl ein Stimmungshöhepunkt gewesen sein könnte. Was 2017 betrifft, werde es wohl bei der Zweiteilung bleiben: Bei den Papierverarbeitungsmaschinen werde der Aufwärtstrend anhalten, im Druckereimaschinenbau sei dagegen ein weiterer Umsatzrückgang wahrscheinlich.


 

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