Xerox spaltet sich auf
Drucker und Services künftig getrennt

31.01.2016 ► Wenn man es genau betrachtet, wird Xerox schon so lange neu- und umorganisiert, wie andere Unternehmen noch nicht einmal existieren. Die ständigen Strategiewechsel zwischen Zielgruppen und Marktsegmenten gipfelten 2010 in einer Neuausrichtung, als Xerox das Unternehmen ACS für 5,6 Mrd. $ kaufte, um aus der „Document Company“ zu einem „Service Provider“ zu werden und in letzterem Segment zu wachsen. Auch das hat nicht funktioniert. Der inzwischen fast 110 Jahre alte Digitaldruck-Pionier Xerox hat eher, so der gefühlte Eindruck, sein Drucker-Geschäft vernachlässigt. Substanziell Neues jedenfalls war in letzter Zeit nicht zu entdecken.
Jetzt will sich Xerox angesichts der anhaltenden Schwächephase abermals neu aufstellen und in zwei separate Unternehmen aufspalten. Mit dem Schritt folgt Xerox dem Vorbild von Hewlett-Packard, das sich im November 2015 in die Drucker-Sparte HP Inc. und den B2B-Anbieter Hewlett-Packard Enterprise aufteilte. Auch bei Xerox soll sich das eine Unternehmen auf das Hardware-Geschäft mit Druckern und Kopierern konzentrieren, das andere auf Business-Services. Die Sparte „Documents“, die sich aus dem Druckergeschäft und Document Outsourcing zusammensetzt, soll mit rund 40.000 Angestellten einen Umsatz von 11 Mrd. US-$ erzielen. Die zweite Firma „Services“ soll einen Umsatz von 7 Mrd. $ generieren und nach Angaben des „Wall Street Journal“ 104.000 Mitarbeiter beschäftigen. Zugleich kündigte Xerox-CEO Ursula Burns ein Sparprogramm an, das in den nächsten drei Jahren 2,4 Mrd. $ einsparen soll. Wo gespart wird, dürfte wohl anhand der genannten Mitarbeiterzahlen ziemlich eindeutig sein.
Im 4. Quartal 2015 setzte Xerox mit weltweit rund 140.000 Mitarbeitern knapp 4,7 Mrd. $ um und damit 8% weniger als im Vorjahreszeitraum. Schon 2014 lagen die Umsatzerlöse bei 19,5 Mrd. $ und 8,8% unter dem Umsatz von 2013. Vor diesem Hintergrund dürfte die Entscheidung als Notbremsung gewertet werden. Denn nach den anhaltenden Umsatzrückgängen hatte Xerox-Chefin Burns „eine umfassende Prüfung struktureller Optionen für das Firmenportfolio“ angekündigt.

 

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