Deutscher Brutto-Werbemarkt um 3,5% gewachsen
Leichte Verluste von 0,8% für Print

24.01.2016 ► Nach der Bruttowerbemarktbilanz des Marktforschers Nielsen haben deutsche Unternehmen im abgelaufenen Jahr 29,2 Mrd. Euro für Werbung ausgegeben und damit 3,5% mehr als 2014. Werbung auf mobilen Endgeräten hat um 58% auf 300 Mio. Euro zugelegt. Im Internet blieben die Werbeausgaben mit rund 3,0 Mrd. Euro auf fast gleichem Level (+0,1%). Sagegen wuchs TV weiter: Mit 13,8 Mrd. Euro verzeichnete das Fernsehen ein Wachstum von 5,4%. Im Kino stiegen die Bruttowerbeausgaben um 20,2%.
Die Printmedien mussten wieder leichte Verluste in Höhe von 0,8% hinnehmen, wobei Fachzeitschriften ein leichtes Plus von 0,5% aufweisen konnten. Größere Verluste mussten die Publikumszeitschriften (-1,8%) hinnehmen.
Unter den Unternehmen mit den höchsten Werbeausgaben liegt wie 2014 Procter & Gamble ganz vorne. Das Unternehmen investierte rund 600 Mio. Euro in seine Werbung und damit 6,7% mehr als im Vorjahr. Die werbestärkste Branche ist weiter die Automobilindustrie. Trotz verringerter Budgets im Segment der Pkw um 5,4% gegenüber dem Vorjahr kam die Branche auf Ausgaben von 1,7 Mrd. Euro. Zweistelliges Wachstum gab es bei den Produktgruppen Arzneimittel, Mobilnetz, Möbel und Einrichtungen sowie E-Commerce mit Plus 22,7%.
Die Bruttowerbeausgaben, wie sie Nielsen Media Research ausweist, sind allerdings mit Vorsicht zu genießen und können ein verzerrtes Bild des Werbemarktes darstellen, da sie die am Markt möglichen Maximaleinnahmen darstellen. Die tatsächlich von den Kunden bezahlten Preise (Bruttopreis abzüglich Rabatte, Agenturkosten und Mittlergebühren) stellen die Nettoeinnahmen dar, wie sie der Zentralverband der Deutschen Werbewirtschaft (ZAW) ausweist. Die Brutto-Netto-Schere zwischen den formell ausgewiesenen und tatsächlich erzielten Werbepreisen betrug in den letzten Jahren etwa ein Drittel.

 

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