Bevormundung der Bürger
Verbände wehren sich gegen Totalverbot von Tabakwerbung

07.08.2015 ► Der Bundesverband Druck und Medien (bvdm) wendet sich in einem gemeinsamen Schreiben der Verbände der Werbewirtschaft an Mitglieder des Bundestages gegen ein drohendes Totalverbot von Tabakwerbung in Deutschland. „Die derzeit diskutierte Regelung käme einer erstmaligen Ausschaltung der kommerziellen Kommunikation für ein legal hergestelltes und vertriebenes Produkt in der Bundesrepublik gleich. Diese Art der staatlichen Bevormundung der Bürger schadet darüber hinaus der deutschen Druckindustrie“, kritisiert Dr. Paul Albert Deimel, Hauptgeschäftsführer des bvdm das Vorhaben.
Die Maßnahme hätte auch direkte Konsequenzen für Unternehmen der Druck- und Medienbranche. So sieht der Gesetzentwurf des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft vor, die noch verbliebenen Kommunikationsmöglichkeiten der Tabakwarenhersteller auf Plakaten und im Kino zu untersagen. Der Gesetzentwurf geht damit über die Umsetzung der EU-Tabakproduktrichtlinie hinaus und steht sogar im Widerspruch zum Koalitionsvertrag.
Das vollständige Kappen des werblichen Kontakts zum erwachsenen Kunden steht im Widerspruch zu den Prinzipien einer freien Marktwirtschaft, urteilt der Verband. Das verantwortliche Ministerium verweise indessen auf angestrebte gesundheits- und jugendschutzpolitische Effekte. Valide Belege zur Wirksamkeit von Werbeverboten existierten jedoch nicht.

 

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