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14.05.2015 ► Die wirtschaftlichen Kennziffern der Koenig & Bauer AG für das erste Quartal 2015 ergeben nach den Worten des Vorstandsvorsitzenden Claus Bolza-Schünemann »noch ein differenziertes Bild«. Der Auftragseingang lag mit 306,7 Mio. Euro um 27% über dem Vorjahr und der Auftragsbestand war um etwa 130 Mio. Euro höher als zum Quartalsbeginn. Dagegen gebe es noch Nachholbedarf beim Umsatz und beim Ergebnis, meldet KBA. Denn mit 177,3 Mio. Euro lag der Konzernumsatz 16,9% unter dem des Vorjahres. Das Konzernergebnis vor Steuern (EBT) sei vor allem aufgrund der geringen Auslieferungen und des damit niedrigen Quartalsumsatzes sowie der Auslastungsprobleme an den neu dimensionierten deutschen Rollenstandorten mit
–17,7 Mio. Euro niedriger als im Vorjahr (–12,1 Mio. Euro). Dennoch hält der Vorstand an seiner Prognose für 2015 fest. »Weit über 50 Prozent des Konzernumsatzes wird KBA in der zweiten Jahreshälfte erwirtschaften, mit entsprechend positiven Folgen für das Ergebnis«, sagt Bolza-Schünemann. »Angesichts der guten Projektlage bin ich zuversichtlich, dass wir das angestrebte Umsatzziel von über 1 Milliarde Euro erreichen.«
Der KBA-Quartalsbericht teilt das Konzerngeschäft erstmals in die Segmente Bogenoffsetmaschinen (Sheetfed Solutions), Digital- und Offset-Rollenmaschinen (Digital & Web Solutions) und Spezialmaschinen (Special Solutions). Zum Segment Special Solutions gehören unter der Marke KBA-NotaSys die neu formierten Gesellschaften im Wertpapierdruck sowie die in diversen Verpackungsmärkten tätigen KBA-MetalPrint, KBA-MePrint, KBA-Metronic, KBA-Kammann und KBA-Flexotecnica.
Mit fast 30% mehr Neuaufträgen im ersten Quartal behauptet sich KBA gut am Markt, denn nach VDMA-Angaben wurden in diesem Zeitraum über 12% weniger deutsche Druckereimaschinen bestellt.
Im Geschäftsbereich Bogenoffset setzt sich die gute Auftragsentwicklung nach der erfolgreichen Messe Print China und die starke Stellung im Verpackungsdrucklaut KBA fort. Auch andere Gesellschaften meldeten weitere Neubestellungen.
2015 wird sich die Lieferstruktur bei KBA nachhaltig verändern. Das Rollenoffsetgeschäft trägt immer weniger zum Konzernumsatz bei. Dagegen gewinnt der High-Volume-Inkjetdruck an Bedeutung. KBA-Digital & Web Solutions adressiert auch neue Anwendungen wie den industriellen Dekordruck. Die mit HP entwickelte Inkjet-Web-Press für den Wellpappenmarkt eröffnet zusätzliche Perspektiven. Diese wird in Würzburg realisiert und soll der Fachwelt im vierten Quartal 2015 vorgestellt werden.
Über 50% des Konzernumsatzes entfallen heute auf Bogenoffsetanlagen und dazugehörige Systeme. Dabei dominieren Verpackungskunden das Geschäft von KBA-Sheetfed Solutions sowie der meisten Gesellschaften im Segment Special Solutions. Den größten Umsatz- und Ergebnisbeitrag bei den Spezialmaschinen leisten Systeme für die Banknotenproduktion. Die meist staatli- chen Kunden kommen nach Angaben von KBA in der Regel von außerhalb der Industrieländer. Dies erschwere die Planbarkeit des Wertpapiergeschäfts. Die breite Aufstellung der KBA-Gruppe nivelliere allerdings segment- spezifische Nachfrageschwankungen und erleichtere die Anpassung an Marktveränderungen.
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