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04.03.2015 ► Es ist eine Übernahme mit Ansage: In Druckmarkt 95 hatte Harald Weimer, Vorstand für Vertrieb und Services bei Heidelberg, in unserem Beitrag ›Verbrauchsmaterialien – Ein begehrter Markt‹ angedeutet, dass weitere Akquisitionen im Bereich der Verbrauchsmaterialien nicht ausgeschlossen seien. Kurz zuvor hatte Heidelberg den belgischen Hersteller Blue Print Products NV übernommen. Jetzt gab der Druckmaschinenhersteller bekannt, dass er die Printing Systems Group (PSG) mit Sitz in den Niederlanden zu einem nicht genannten Kaufpreis übernehmen wird. Anfang März wurde eine entsprechende Vereinbarung mit der Investmentgesellschaft CoBe Capital unterschrieben.
Bereits seit Jahrzehnten arbeiten PSG und Heidelberg zusammen. Zur PSG-Gruppe gehören so bekannte Handelshäuser wie Tetterode in den Niederlande, Plantin und Grafimat in Belgien, Macchingraf in Italien, Hartmann in Spanien und BTI-Hellas in Griechenland. Mehr als die Hälfte des Umsatzes erwirtschaftet PSG mit dem Verkauf von Service- und Verbrauchsmaterialien, davon ein überwiegender Teil mit Heidelberg-Produkten.
Heidelberg hat das weitestgehend stabile Geschäft mit Verbrauchsmaterialien zu einem strategisch wichtigen Bereich erklärt. Schließlich geht es um einen weltweiten Markt mit einem Umsatz-Volumen von rund 8 Mrd. Euro für den Bogenoffsetdruck (ohne Papier), wovon etwa 2 Mrd. Euro in Europa umgesetzt werden. Wie Heidelberg-Vorstandschef Dr. Gerold Linzbach erklärt, soll »das margenstarke und konjunkturunab- hängigere Geschäft mit Service und Verbrauchsmaterialien ausgebaut werden, um einen Konzernumsatzanteil von über 50 Prozent zu realisieren.« Heute komme Heidelberg schon auf einen Anteil von 40%.
Integriert in den Gesamtkonzern ergibt sich durch die Übernahme der PSG-Gruppe mit über 400 Mitarbeitern ein Mehrumsatz von rund 130 Mio. Euro für Heidelberg. »Die Stärke von PSG im Service- und Verbrauchsmaterialiengeschäft sowie der hervorragende Kundenzugang sind äußerst attraktiv für uns«, sagt Linzbach und erläutert weiter: »Nach der Bereinigung unprofitabler Portfoliopositionen beginnt für Heidelberg nun die Phase des aktiven Portfolioaufbaus, um das Unternehmen wieder auf Wachstumskurs zu bringen.«
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