Aus für den Druckmaschinenbau
Müller Martini wird die Produktion 2015 einstellen

21.11.2014 ► Aufgrund anhaltender Absatzschwierigkeiten hat Müller Martini entschieden, die Produktion von Druckmaschinen in der ersten Hälfte 2015 einzustellen. Der Service für die Druckmaschinen-Kunden sei auch in Zukunft sichergestellt, teilt Müller Martini mit. Der Schweizer Hersteller konzentriere sich zukünftig auf die Druckweiterverarbeitung, die mit der kürzlich erfolgten Übernahme des Service- und Ersatzteilgeschäfts für die Sammelhefter, Klebebinder und Fadensiegelmaschinen der Heidelberger Druckmaschinen AG gestärkt wurde.
Hintergrund für den Ausstieg aus dem Druckmaschinenbau sind die seit längerer Zeit stark zurückgehenden Umsätze, die trotz Kurzarbeitsphasen im grenznahen deutschen Produktionswerk in Maulburg nur zum Teil aufgefangen werden konnten. Nachdem der Markt für Formular-Druckmaschinen schon in den letzten Jahrzehnten stark geschrumpft war, hatte sich Müller Martini in auf neue Geschäftsfelder konzentriert. Ziel war es, den formatvariablen Rollenoffset-Druck für Labels und flexible Verpackungen im Verpackungsmarkt zu etablieren. „Die breite Einführung der Offsettechnologie in den Verpackungsmarkt ist uns trotz umfangreicher Investitionen und jahrelanger Anstrengungen leider nur punktuell gelungen“ stellt Bruno Müller, CEO Müller Martini, fest. Da die etablierten Geschäftsfelder wie Sicherheits- oder Akzidenzdruck die fehlenden Volumina bei weitem nicht kompensieren konnten, schätzt das Unternehmen die Chancen auf einen erfolgreichen Turnaround aus eigener Kraft als äußerst gering ein. Auch blieb die Suche nach geeigneten Partnern im Verpackungsmarkt bisher erfolglos.
Jetzt hat Müller Martini entschieden, die Produktion von Druckmaschinen bei der Müller Martini Druckmaschinen GmbH in Maulburg einzustellen und den Transfer des Produktionswerks in ein Service-Dienstleistungsunternehmen für die installierten Maschinen im Markt zu starten. Insgesamt könnten von dieser Maßnahme bis zu 80 Mitarbeiter betroffen sein, für die sozialverträgliche Lösungen gesucht werden.

 

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