KBA-Konzernumsatz sinkt um 15,0%
Geschäftsjahr 2014 im Zeichen der Restrukturierung

24.03.2014 ► Wie KBA bereits kurz vor Weihnachten meldete, liegen Umsatz und Auftragseingang für 2013 durch die verhaltene Nachfrage nach Druckmaschinen unter den Vorjahreswerten. Dies geht jetzt auch aus dem Konzernbericht der Koenig & Bauer AG für das Geschäftsjahr 2013 hervor. Die positiven Ergebniszahlen im operativen Geschäft würden durch Wertanpassungen und hohe Rückstellungen für Sonderaufwendungen belastet, die durch das Programm zur Neuausrichtung der KBA-Gruppe entstanden seien.
Der Vorstandsvorsitzende Claus Bolza-Schünemann unterstreicht im Aktionärsbrief, dass „KBA die finanziellen Auswirkungen dieses Projekts zwar auch in 2014 noch spüren wird. Für 2015 erwarten wir jedoch eine signifikante Trendwende in den Ergebniszahlen und spätestens 2016 soll KBA wieder nachhaltig profitabel wirtschaften.“
Die konjunkturellen Folgen der Staatsschuldenkrise in Teilen Europas, das geringere Wirtschaftswachstum in den BRIC-Staaten, negative Währungseffekte in aufstrebenden Märkten, die veränderte Mediennutzung und die anhaltende Konsolidierung der Druckbranche in den Industrieländern ließen nach Zahlen des Maschinenbau-Verbandes VDMA den Umsatz mit in Deutschland produzierten Druckereimaschinen 2013 um bis zu 10% sinken. Diese Entwicklung spürte auch KBA als weltweit zweitgrößter Druckmaschinenbauer.
Mit 1.012,2 Mio. Euro lag der Auftragseingang im Konzern um 9,3% unter dem Vorjahr. Beim Konzernumsatz wurde mit 1.099,7 Mio. Euro ein Rückgang von 15% gegenüber dem Vorjahr verzeichnet. Während der Umsatz bei Bogenoffsetmaschinen um 11,1% auf 571,9 Mio. Euro schrumpfte, gingen die Erlöse im Geschäftsbereich Rollen- und Sondermaschinen um 18,9% auf 527,8 Mio. Euro zurück. Dabei machte sich die in den letzten Jahren stark verminderte Nachfrage im traditionellen Kerngeschäft mit Rotationsanlagen für den Zeitungs- und Akzidenzdruck negativ bemerkbar. Das in den Vorjahren überdurchschnittliche Geschäftsvolumen im Spezialmarkt Banknotendruck näherte sich dem Normalniveau. Bei den Neubestellungen verzeichnete der Bogenbereich gegenüber 2012 einen Rückgang um 8,9% auf 608,0 Mio. Euro. Im Segment Rollen- und Sondermaschinen lag der Auftragseingang mit 404,2 Mio. Euro um 9,9% unter dem vorangegangenen Jahr. Der Auftragsbestand zum Geschäftsjahresende erreichte 560,5 Mio. Euro (2012: 648,0 Mio. Euro).
Trotz des um fast 200 Mio. Euro niedrigeren Konzernumsatzes und damit verbundener geringerer Deckungsbeiträge erzielte KBA nach eigenen Angaben vor Sondereinflüssen ein positives Betriebsergebnis von 24,5 Mio. Euro (2012: 40,8 Mio. Euro).
Gegenüber dem Vorjahr stieg der Inlandsumsatz um 44,9 Mio. Euro auf 197,0 Mio. Euro. Entsprechend reduzierte sich die Exportquote auf 82,1% (Vorjahr: 88,2%). An das europäische Ausland wurden nur 30,1% des Konzernumsatzes ausgeliefert. Der Anteil Nordamerikas stieg gegenüber 2012 von 10,4% auf 12,8%. Die Wachstumsregion Asien/Pazifik trug mit 27,4% zum Konzernumsatz bei. Dabei blieb China der größte Einzelmarkt für KBA. Der im Vorjahr durch einige Großprojekte mit 23,1% überdurchschnittlich hohe Umsatzanteil der Schwellenmärkte Lateinamerika und Afrika bewegte sich mit 11,8% wieder auf Normalniveau.
Ende 2013 beschäftigte die KBA-Gruppe 6.409 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ohne die in 2013 erstmals konsolidierten neuen Tochtergesellschaften KBA-Kammann GmbH und Flexotecnica S.p.A. und ohne Auszubildende, Praktikanten, befristete Arbeitsverhältnisse und Beschäftigte in Altersteilzeit betrug die Mitarbeiterzahl im Konzern 5.347; das sind 75 weniger als im Vorjahr. Im Zuge der Neuausrichtung wird die Mitarbeiterzahl deutlich über 1.000 sinken.
Im Ausblick auf 2014 verweist KBA auf die positiven Wachstumsprognosen für die Weltwirtschaft und den Maschinenbau. Dennoch erwartet der Vorstand in den klassischen Marktsegmenten Bogen- und Rollenoffsetmaschinen 2014 und darüber hinaus kein Wachstum des kleiner gewordenen Marktvolumens. Wachstumsperspektiven sieht das Management dagegen beim Digitaldruck, im industriellen Kennzeichnungsdruck und im Verpackungsdruck. Für 2014 strebt das Management einen Konzernumsatz von 1,0 bis 1,1 Mrd. Euro und ein positives operatives Betriebsergebnis vor Sondereffekten an.

• www.kba.com

 

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