Universitätsdruckerei H. Schmidt schließt zum Jahresende
Verlag Hermann Schmidt arbeitet weiter

14.12.2013 ► Die Universitätsdruckerei H. Schmidt in Mainz wird zum Jahresende ihren Produktionsbetrieb einstellen. Den zuletzt noch 28 Mitarbeitern war bereits im Sommer „einvernehmlich gekündigt“ worden, wie es in einer Mitteilung des Unternehmens heißt. „Eine Insolvenz liegt nicht vor“, betont Geschäftsführer Bertram Schmidt-Friderichs. Alle Rechnungen würden vollumfänglich gezahlt und das Unternehmen anschließend liquidiert. „Die gegenwärtige Situation der Druckbranche ist alles andere als leicht. Die Herausforderungen sowohl der Druck- als auch der Verlagsbranche erfordern mehr als volles Engagement. Vor diesem Hintergrund haben wir uns entschieden, unsere ganze Kraft dem Verlag Hermann Schmidt Mainz zu widmen und alles daran zu setzen, weiterhin schöne Bücher zu Typografie und Grafikdesign für Kreative in Deutschland und der Welt verlegen zu können“, teilt das Verlegerpaar Karin und Bertram Schmidt-Friderichs mit.
Der Verlag Hermann Schmidt Mainz ist als eigenständiges Unternehmen – vom Lieferantenverhältnis mit der Universitätsdruckerei abgesehen – von der Schließung des Produktionsbetriebs nicht betroffen. Der auf Typografie und Grafikdesign spezialisierte Verlag Hermann Schmidt Mainz bringt jährlich etwa 20 Titel heraus, die bisher zu 75% in der Universitätsdruckerei H. Schmidt produziert wurden. Ein anderes Standbein der Mainzer Druckerei war die Finanzkommunikation, die in Folge der Insolvenz von Lehman Brothers einbrach. Trotz verschlanktem Team habe man hier über längere Zeit bereits „Geld zugelegt“, Restrukturierungsmaßnahmen und die Investition in neue Technik brachten laut Bertram Schmidt-Friderichs nicht den erhofften Erfolg und eine Trendwende sei nicht absehbar.
Mit der Schließung der Druckerei am 31. Dezember 2013 beginnt für den Verlag Hermann Schmidt eine neue Zeit. Der Verlag will gerade in digitalen Zeiten weiter auf das gedruckte Buch setzen (was digitalen Zusatznutzen nicht ausschließe), für jedes Projekt die optimalen Kooperationspartner in der Herstellung finden und dabei weiter auf den Produktionsstandort Deutschland setzen. „Printed in Germany with love“ soll die Devise bleiben.

 

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