Koenig & Bauer AG im 1. Quartal mit Verlust
Vorstand bleibt bei Umsatz- und Ergebnisprognose für 2013

15.05.2013 ► Die globale Zurückhaltung der letzten Monate bei Druckmaschineninvestitionen setzt sich offenbar fort. Die Koenig & Bauer AG meldet gegenüber dem Vorjahreszeitraum einen Rückgang der Neubestellungen um 15,5% auf 200,0 Mio. Euro, der Konzernumsatz sei ebenfalls unter dem Vorjahreswert von 263,5 Mio. Euro geblieben. Mit 657,3 Mio. Euro lag der Auftragsbestand Ende März 2013 17,7% unter dem Vorjahr (798,8 Mio. Euro). Der Umsatzrückstand wirkte sich zwangsläufig auf das Quartalsergebnis aus. KBA weist für den Berichtszeitraum ein negatives Ergebnis von 18,5 Mio. Euro aus. Im Vorjahr waren es noch –1,3 Mio. Euro.
Der Auftragseingang bei Bogenoffsetmaschinen erreichte mit 132,8 Mio. € nicht den Vorjahreswert von 152,9 Mio. Euro. Die Bestellungen waren um 13,1% niedriger. Bei einem in etwa auf Vorjahreswert liegenden Bogenumsatz von 98,2 Mio. Euro wuchs das Auftragspolster bis Ende März um 3,4 % auf 207,8 Mio. Euro. Der Umsatzrückstand führte jedoch zu einem negativen Segmentergebnis von –5,9 Mio. Euro. Dieses hat sich allerdings durch Kostenentlastungen und Effizienzsteigerungen gegenüber 2012 (–13,3 Mio. Euro) deutlich verbessert.
Im Geschäftsbereich Rollen- und Sondermaschinen beliefen sich die Neuaufträge im Auftaktquartal auf 67,2 Mio. Euro (2012: 83,7 Mio. Euro), da eingeplante Bestellungen kundenseitig verschoben worden seien, heißt es bei KBA. Durch die im Projektgeschäft üblichen Zyklen habe der Umsatz mit 92,5 Mio. Euro nur knapp 60% des Vorjahresvolumens von 162,6 Mio. Euro erreicht. Ende März standen in diesem vom Anlagenbau geprägten Bereich Aufträge mit einem Volumen von 449,5 Mio. € in den Büchern.
Der Umsatz in Deutschland hat sich im 1. Quartal 2013 durch deutlich gestiegene Auslieferungen bei Rollen- und Bogenmaschinen fast verdoppelt. Entsprechend erreichte die Exportquote mit 71,2% (Vorjahr: 89,2 %) einen für KBA niedrigen Wert, der sich im weiteren Jahresverlauf wieder Richtung 80% normalisieren wird. Ins europäische Ausland gingen 29,8% der Lieferungen. Wegen der Konjunkturschwäche in bedeutenden Märkten lagen diese weit unter dem langjährigen Mittel. Die Wachstumsregion Asien/Pazifik mit dem Hauptmarkt China trug mit 23,2% zum Konzernumsatz bei, der Anteil Nordamerikas erhöhte sich von 8,2% auf 10,9%. Auf Mittel-, Südamerika und Afrika entfielen 7,3% des Umsatzes.
Ende März beschäftigte die KBA-Gruppe inklusive der 340 Auszubildenden und Praktikanten weltweit 6.187 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dies waren 107 weniger als vor einem Jahr.

Vorstand hält Jahresziele für erreichbar

Trotz des deutlichen Rückstands bei den Auftrags-, Umsatz- und Ergebniszahlen hält der Vorstand seine Ziele für das Geschäftsjahr 2013 für erreichbar. Danach soll ein ähnlicher Umsatz wie 2012 (rund 1,3 Mrd. Euro) und eine moderate Verbesserung des Ergebnisses erreicht werden. Bei seiner Prognose stützt sich das Management auf Lieferungen in den nächsten Monaten und auf erwartete positive Nachfrageimpulse für das Bogengeschäft durch die China Print in Peking im Mai. Auch bei Rollen- und Sondermaschinen wird im 2. und 3. Quartal mit positiven Abschlüssen gerechnet. So gab es im April bereits einige Aufträge für Zeitungsrotationsanlagen.
Mittelfristig sieht der Vorstandsvorsitzende Claus Bolza-Schünemann für KBA interessante Potenziale im Digitaldruck und bei flexiblen Verpackungen: „Mit der zur Marktreife gebrachten Inkjet-Rotation KBA RotaJET 76 und der Erweiterung unseres Angebots für die Verpackungsproduktion durch eigene Produkte sowie die geplante Übernahme des italienischen Herstellers Flexotecnica wollen wir den kleiner gewordenen Markt für klassische Bogen- und Rollenoffsetanlagen durch wachsende Märkte ergänzen. Diese Strategie erfordert allerdings Zeit und Investitionen, die KBA aber dank solider Finanzen aus eigener Kraft stemmen kann. Im Geschäftsjahr 2013 erwarten wir von den neuen Marktsegmenten noch einen überschaubaren Beitrag zum Konzernumsatz und zum Ergebnis. Dies wird sich aber mittelfristig ändern.“

 

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