MB Bäuerle wird endgültig geschlossen
Rettungsversuche für den Falzmaschinenhersteller sind gescheitert

28.11.2012 ► Der Falz- und Kuvertiermaschinenhersteller Mathias Bäuerle GmbH aus St. Georgen im Schwarzwald wird Ende des Monats geschlossen, meldet der „Südkurier“. Alle 153 Mitarbeiter würden entlassen. Die Bemühungen, nach dem Ausstieg des Schweizer Eigentümers Jürg P. Haller einen Investor für das Unternehmen zu finden, blieben demnach erfolglos. Auch das Tochterunternehmen Print Finish in Leipzig mit 13 Mitarbeitern sei betroffen und werde geschlossen.
Als der bisherige alleinige Gesellschafter Jürg P. Haller im Juli 2012 seinen Ausstieg aus dem Unternehmen ankündigte, stellte MB Insolvenzantrag. Nach Informationen des Insolvenzverwalters Martin Mucha sei weltweit nach Investoren gesucht worden und am Ende seien mit 18 möglichen Interessenten intensive Gespräche und Verhandlungen geführt worden. Doch die möglichen Investoren hätten die Marktchancen für MB Bäuerle trotz hochwertiger Produkte als schlecht eingestuft. Als strategisch ungünstig habe sich erwiesen, dass sich das Unternehmen in den vergangenen Jahren auf den Kuvertieranlagenmarkt konzentrierte und hier viel Geld investierte. Dieser Markt wird jedoch von drei großen Unternehmen beherrscht. MB blieb lediglich ein Marktanteil von 1%. Bei Falzmaschinen hätte der Marktanteil immerhin bei knapp 30% gelegen, so Mucha.
Das 1863 von Uhrmacher Mathias Bäuerle gegründete Unternehmen hat in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder schwierige Zeiten durchgemacht. Nachdem MB bis Ende der 60er-Jahre mit innovativen Produkten und mit dem „richtigen Riecher“ von Uhren auf die Rechenmaschinen und seit den 1950er Jahren auf die Produktion auf Falzmaschinen umgestellt hatte, kamen in den 1970er Jahren einschneidende Veränderungen auf das Unternehmen zu. Seit 1985 war MB in Privatbesitz des Schweizers Jürg P. Haller. Nächstes Jahr hätte MB 150-jähriges Bestehen gefeiert.

 

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