KBA bleibt auf Kurs
Neunmonatszahlen zeigen 16,6% mehr Umsatz als im Vorjahr

14.11.2012 ► Der Vorstandsvorsitzende der Koenig & Bauer AG, Claus Bolza-Schünemann, zieht im Neunmonatsbericht eine insgesamt positive Bilanz: „Wir sind auf Kurs was die für das Jahr in Aussicht gestellten Relationen anbelangt.“ Der neben dem Geschäft mit Bogen- und Rollenoffsetmaschinen auch im Verpackungs-, Sicherheits-, Digital- und Kennzeichnungsdruck tätige Druckmaschinenbauer hat den Konzernumsatz in den ersten drei Quartalen gegenüber dem Vorjahr um 16,6% auf 916,2 Mio. Euro gesteigert. Obwohl die Bestellungen bei Bogenoffsetmaschinen dank der drupa gegenüber 2011 um etwa 10% zulegten, erreichte der Auftragseingang mit 826,0 Mio. Euro nicht den durch Großaufträge geprägten Rekordwert von 2011 (1.155,7 Mio. Euro). Der Auftragsbestand Ende September liegt mit 735,5 Mio. Euro zwar um rund 75 Mio. Euro unter dem Vorjahr (2011: 810,8 Mio. Euro), aber um 171 Mio. Euro über dem Wert von 2010.
Eine starke Verbesserung um über 40 Mio. Euro meldet KBA beim Betriebsergebnis. Nach –20,4 Mio. Euro in der Vorjahresperiode wird es aktuell mit +20,5 Mio. Euro ausgewiesen.

Bogen- und Rollenmaschinen
Wie der gesamte Maschinenbau spürt auch KBA die konjunkturbedingte Nachfrageabkühlung in wichtigen Märkten. Durch die von der drupa 2012 ausgehenden Sonderimpulse übertraf der Auftragseingang bei Bogenmaschinen mit 517,8 Mio. Euro den Vorjahreswert um knapp 10%. Der Umsatz lag in den ersten neun Monaten mit 395,4 Mio. Euro noch auf Vorjahresniveau. Der drupa-Effekt wird sich erst im Schlussquartal stärker auswirken. Hohe Entwicklungs- und Einführungskosten für neue Maschinengenerationen in allen Formatklassen, der anhaltende Preisdruck und der Umsatzrückstand führten im Bogenbereich zu einem negativen Ergebnis von –21,4 Mio. €.
Die Neuaufträge bei Rollen- und Sondermaschinen lagen mit 308,2 Mio. Euro um rund 55% unter dem durch Großaufträge geprägten hohen Vorjahreswert von 683,7 Mio. Euro. Bei Rotationsanlagen für den Zeitungs- und Akzidenzdruck verstärkte die wachsende Bedeutung der Online-Medien die Investitionszurückhaltung. Dagegen stieg der Umsatz in diesem längerfristig orientierten Geschäft durch vermehrte Lieferungen früher gebuchter Aufträge um 34,1% auf 520,8 Mio. € an. Durch entsprechend höhere Deckungsbeiträge, das gewachsene Servicegeschäft und den vorteilhaften Produktmix legte das Segmentergebnis auf 41,9 Mio. Euro (2011: 1,7 Mio. Euro) zu.

Exportquote erreicht fast 90 %
Bei einem gegenüber 2011 geringeren Inlandsumsatz erhöhte sich die Exportquote auf 89,5%. Ins europäische Ausland gingen wegen der schwachen Konjunktur im Süden und anderen Teilen Europas in der Berichtsperiode nur 29,7% der Lieferungen (2011: 36,1%). Die Region Asien/Pazifik trug, getrieben durch China, 24,4% zum Konzernumsatz bei. Der Anteil der Schwellenmärkte Lateinamerika und Afrika stieg auf überdurchschnittliche 25,3% (2011: 11,4 %). Der Anteil Nordamerikas blieb dagegen mit 10,1% unter dem langjährigen Durchschnitt.

Positiver Ausblick für 2012
Ende September beschäftigte die KBA-Gruppe inklusive der 411 Auszubildenden 6.312 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ohne die neu konsolidierte Schweizer Tochtergesellschaft Print Assist AG hat sich die Beschäftigtenzahl im Vergleich zum Vorjahr (6.446) um 149 verringert.
Im Ausblick bestätigt der Vorstand seine Ziele für das Geschäftsjahr 2012. Danach soll der Konzernumsatz auf über 1,2 Mrd. Euro steigen und ein zweistelliges Vorsteuerergebnis erreicht werden. Weitergehende Aussagen zum Jahresergebnis 2012 und zu den Erwartungen für das Geschäftsjahr 2013 will das Management angesichts der gewachsenen Unsicherheiten im wirtschaftlichen und politischen Umfeld erst im Februar nächsten Jahres bei der Vorlage der vorläufigen Zahlen machen.
Im Hinblick auf die Verbesserung der Ertragskraft hat KBA im Frühsommer nochmals ein bis 2014 laufendes Programm zur Kostensenkung gestartet. „Es geht dabei nicht um weitere Personalanpassungen in großem Stil. In erster Linie gilt es, die Sachkosten weiter zu reduzieren, die Arbeitsteilung zwischen den Konzernstandorten noch effizienter zu gestalten, den Konzerneinkauf zu optimieren und die Arbeitszeiten unserer Mitarbeiter ohne Mehrkosten flexibler zu gestalten“, sagt Claus Bolza-Schünemann. Auch das Thema Diversifizierung stehe nach dem zur drupa vollzogenen Einstieg in den Digitaldruck weiter auf der Agenda. „Unter den vielen intensiv geprüften Optionen kristallisieren sich drucknahe Segmente im Feld der Verpackungsproduktion als besonders geeignet heraus.“

• www.kba.com

 

Aktuelles Heft
ansehen


Kostenloses Probeabo

 
 

Impressions
Nr. 145
ansehen


Kostenloses abonnieren