Positive Ertragsentwicklung und gute Finanzzahlen
Halbjahresbericht der Koenig & Bauer-Gruppe

14.08.2012 ► Trotz der Verunsicherung vieler Kunden durch die Eurokrise, der schwächeren Konjunktur in einer Reihe anderer Absatzmärkte sowie der derzeit etwas labilen wirtschaftlichen und politischen Lage hält das KBA-Management weiter an seinen Zielen für 2012 fest. Diese sollen ein Umsatzwachstum auf über 1,2 Mrd. Euro (Vorjahr 1,167 Mrd. Euro) und eine Verbesserung des Konzernergebnisses vor Steuern auf einen Millionenbetrag im unteren zweistelligen Bereich bringen.
Der Vorstandsvorsitzende Claus Bolza-Schünemann weist im Halbjahresbericht darauf hin, dass mit Hochdruck an der Verbesserung der Ertragslage im Geschäft mit Bogen- und Rollenoffsetmaschinen gearbeitet wird. Trotz des geschrumpften Marktvolumens soll der Bereich Rotationsanlagen durch die Straffung der Produktpalette, die Konzentration aller Aktivitäten bei Zeitungs- und Akzidenzmaschinen (mit Ausnahme der Fertigung) in einem Vorstandsressort sowie die Flexibilisierung der Arbeitszeiten schnellstmöglich profitabler werden. Parallele Aktivitäten im Bogensegment konzentrieren sich auf die Prozessoptimierung und die weitere Senkung der Herstellkosten der neuen Maschinengeneration.
Wegen der von der drupa ausgehenden Impulse verbuchte KBA im 2. Quartal bei Bogenoffsetmaschinen mit 211,1 Mio. Euro einen sehr hohen Auftragseingang. Über die gesamte Berichtsperiode stiegen die Bogenaufträge um 17,4 % auf 364,0 Mio. Euro (2011: 310,1 Mio. Euro). Dagegen lagen die Bestellungen bei Rollen- und Sondermaschinen mit 215,3 Mio. Euro unter dem hohen Vorjahreswert von 372,8 Mio. Euro. Insgesamt unterschritt der Auftragseingang mit 579,3 Mio. Euro den Wert des Vorjahres (682,9 Mio. Euro) um 15,2%.
Der Konzernumsatz der KBA-Gruppe legte jedoch um 15,9% auf 590,5 Mio. Euro (2011: 509,7 Mio. Euro) zu. Dabei trugen Anlagen für den Wertpapier-, Zeitungs- und Akzidenzdruck sowie Kennzeichnungssysteme für diverse Industriebranchen zum Umsatzanstieg um 38,2% auf 347,5 Mio. Euro bei (2011: 251,5 Mio. Euro). Dagegen lag der Segmentumsatz bei Bogenoffsetmaschinen mit 243,0 Mio. Euro nach sechs Monaten noch hinter dem Ziel für 2012 und hinter dem Vorjahr (2011: 258,2 Mio. Euro) zurück. Der drupa-Effekt wird sich erst in der zweiten Jahreshälfte auswirken.
Trotz geringerer Bestellungen im Anlagenbau übertraf der Auftragsbestand Ende Juni mit 814,5 Mio. Euro den Vorjahreswert von 614,0 Mio. Euro um rund ein Drittel. Bei Bogenmaschinen standen 25,8%, bei Rotations- und Sondermaschinen 36,3% mehr Aufträge in den Büchern.
Der höhere Umsatz und die auf 29% gestiegene Bruttomarge führten gegenüber 2011 zu einem Sprung des Betriebsergebnisses von –7,3 Mio. Euro auf 13,6 Mio. Euro. Bei Rollen- und Sondermaschinen stieg das Ergebnis auf 31,7 Mio. Euro (2011: 14,1 Mio. Euro), obwohl die Profitabilität im Anlagenbau durch die verhaltene Nachfrage und den anhaltenden Preisdruck bei klassischen Zeitungs- und Akzidenzrotationen nach wie vor beeinträchtigt wird.
In der Bogenoffset-Sparte belasteten der Umsatzrückstand, Messeaufwendungen und hohe Vorlaufkosten für neu entwickelte Maschinengenerationen das operative Ergebnis. Dennoch hat sich das Segmentergebnis durch Kostenreduzierungen um 3,3 Mio. Euro auf –18,1 Mio. Euro verbessert (2011: –21,4 Mio. Euro). Für beide Bereiche des Kerngeschäfts hat das Management kürzlich diversen Kostensenkungsmaßnahmen ausgeweitet.
Zum 30. Juni 2012 beschäftigte die KBA-Gruppe 6.252 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter 329 Auszubildende. Ohne die neu konsolidierte Schweizer Tochtergesellschaft Print Assist AG lag die Zahl der Beschäftigten um 134 unter dem Vorjahr (6.371). Durch Altersteilzeitregelungen und andere Maßnahmen wird die Konzernbelegschaft in naher Zukunft inklusive der Auszubildenden unter 6.000 sinken.
Bei einem gegenüber 2011 um 18,6 % niedrigeren Inlandsumsatz erhöhte sich die Exportquote auf 89,7%. Getrieben durch China, erreichte das in der Region Asien/Pazifik erzielte Umsatzvolumen mit 27,4% fast den Anteil des europäischen Auslands von 28,6%. Auf Mittel-, Südamerika und Afrika entfielen überdurchschnittliche 26,7% des Umsatzes. Dagegen sank die Regionalquote Nordamerikas von 8,3% auf 7,0%.

• www.kba.com

 

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