manroland wird in drei Teile zerschlagen
Die Rettung hat einen hohen Preis für die Mitarbeiter

19.01.2012 ► Jetzt ist es Gewissheit: die Lübecker Industriegruppe Possehl übernimmt den Standort Augsburg mit der Fertigung der Rollenoffsetmaschinen für den Zeitungs- und Zeitschriftendruck. Diese Entscheidung sei im Gläubigerbeirat von manroland einstimmig getroffen worden. Das bedeutet, dass der einst stolze Konzern in drei Teile zerschlagen wird.
Für Offenbach beginnt offenbar nun die zweite Runde. Der Bogenoffset-Standort Offenbach soll zum 1. Februar in eine neue Gesellschaft eingebracht werden, an der leitende Vertriebsmanager von manroland beteiligt werden. Hier wird der vorläufige Insolvenzverwalter Werner Schneider die Suche nach Investoren fortsetzen. Dabei setze er auch auf die Hilfe des Landes Hessen in Form von Bürgschaften. Dazu gebe es Gespräche mit der hessischen Landesregierung.
Der dritte Standort Plauen soll ebenfalls als eigene Gesellschaft fungieren und mit einem langfristigen Liefervertrag an Augsburg gebunden werden. Possehl wolle sich auch an der dortigen Neugesellschaft beteiligen, was aber noch nicht vertraglich gesichert ist. Darüber hinaus soll sich Plauen um Drittaufträge bemühen.
In Offenbach werden von den 1.800 Arbeitsplätzen wohl nur 750 erhalten bleiben. In Augsburg sollen knapp 1.500 von 2.200 Stellen gerettet werden, in Plauen 300. Insgesamt werden bei manroland damit wohl 2.000 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz verlieren.

 

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